Techniken

- Wie alles begann
Ein Versuch, die Entstehung und frühe Entwicklung der Keramik mit dem Aufkommen des Sozial- und Geisteslebens in Einklang zu bringen.
Wie die Entwicklung des Geisteslebens von den rituellen Kulten zu den organisierten Religionen verlief, so lässt sich parallel dazu die Entwicklung der Keramik von der konkreten Beobachtung und Zweckbestimmung zur Kunst in verschiedenen „Lebenszyklen“ nachweisen. Stets waren es die breiteren Entfaltungsmöglichkeiten in einem größeren Rahmen. - Die Ursprünge der Glasuren
Wie die Natur ihrer Erfindung Vorschub leistete
Die Glasuren in der westlichen Welt haben ihren Ursprung im Vorderen Orient und in Ägypten. Ohne deren arides Klima und deren geologische und botanische Gegebenheiten hätten sie nicht erfunden werden können. Über vier Jahrtausende musste das Flussmittel im Feuer zum Glasbildner transportiert werden, wie es auch die aride Natur tat. Erst nach diesen Jahrtausenden konnte die Glasur als Bleiglasur auch außerhalb des Vorderen Orients Fuß fassen. In Ostasien entstanden die Glasuren aus ganz anderen natürlichen geologischen und botanischen Gegebenheiten. - Die Aktualität verlorener Erfahrungen
Die Vorreiterrolle Chinas für eine hartgebrannte Keramik wird durch neue Funde widerlegt. Im 4./3. Jahrtausend stellten die Töpfer in Nordsyrien schon eine „metallische Ware“ von großer Härte her, wie sie erst tausend Jahre später in China aufkam. Aus dem Mineralbestand des Scherbens lässt sich die Brenntemperatur mit 1000-1100°C bestimmen. Eine zweite, aus dem 3.Jahrtausend in Nordsyrien gefundene Keramik, war extrem temperaturbeständig und diente für Kochtöpfe. Sie kann für Feuerschalen, in denen auf Balkonen oder in Gärten Feuer angemacht wird, verwendet werden. Diese Keramik stammt aus der Zeit, in der der sumerische König Gilgamesch in Uruk lebte (28./27. Jahrhundert v.Chr.). Beide Keramiken können im Elektroofen produziert werden. Anhand eines Keilschriftrezepts aus der Bibliothek Assurbanipals (669-627 v.Chr.) lassen sich Material und Technik der Glasuren für das Ischtartor in Babylon (605-562 v.Chr.) rekonstruieren.
Der Aufsatz gliedert sich in drei Teile, die auch separat heruntergeladen werden können:
- Die Evolution der Kultur und die Keramik
Wie die Gene nach Darwins Selektionstheorie die organische Entwicklung des Menschen forttragen, so geben die Meme die Elemente der Kultur weiter. Im Zusammenspiel beider Evolutionsvorgänge liegt die schöpferische Gestaltung.
- Können aus Wissen und Kunst aus Können ist passé – Was nun?
Alle Künste sind aus dem Handwerk hervorgegangen. So jetzt auch die Keramik. Die Sozialpsychologie gewährt tiefere Einblicke in diesen Vorgang. Mit der Abkehr vom Handwerk geht das Wissen des Machens in das Wissen des Denkens über.
- Der verdeckte Drache
Die fernöstliche Einstellung zur Keramik besitzt ein statisches Element, weil sich ein Wandel innerhalb der Tradition vollzieht. Das ist auch bei uns im Handwerk so. Die Kunst hingegen besitzt ein dynamisches Element. Die Entscheidung für sie ist kein Wandel mehr, sondern eine tiefgreifende Veränderung. Sie erfordert eine andere Art von Kreativität.
- Was ist heute anders als gestern?
Es ist, als ob man mit gestern und heute zwei Kulturen vergliche. So anders ist unsere Welt geworden. Wir sind nicht nur in einem Multimediazeitalter, sondern auch in einem Zeitalter der Mobilität. Sie verhindert die geistige Provinzialität des Bodenständigen, während der Bodenständige den Allzubeweglichen dazu zwingt, das Entstehen von Tradition in seiner Umwelt zu achten.
- Geboren, um schön zu sein
Die äußere Schönheit ist da, um Aufmerksamkeit zu wecken, beim Menschen und in der Tierwelt, um Partner zu umwerben, im Pflanzenreich, um Transporteure der Pollen anzulocken. Alle Lebewesen sind auf Fortpflanzung bedacht und kompensieren damit ihre Sterblichkeit. In der Informationsgesellschaft ist Schönheit Information, in der Verbrauchergesellschaft Werbung. Gegenstände, die verkauft werden sollen, werben für sich. Das Design hat die Schönheit des Zweckvollen übernommen. Kunst hingegen kann auf Gedanken hinlenken. Sie vermittelt „Sinnesdaten“.
- Erde, Feuer, Unendlichkeit
Die europäische Geistesgeschichte begann mit der Philosophie. Sie hatte mit der Keramik nichts zu tun. Sobald diese sich aber als Kunst versteht, wird von ihr nicht nur eine ästhetische Leistung, sondern auch ein bedeutungstragender Sinn erwartet, der sie zu einer geistigen Schöpfung macht. Wie sie in der ihr eigenen Art zu dieser Aufgabe steht, darin liegt eine Vorahnung kommender Entwicklung.
- Neocraft
Die Erneuerungsbewegung des Kunsthandwerks
Das Kunsthandwerk gibt sich nicht damit zufrieden, in der Kunst aufzugehen, sondern besinnt sich auf seine Eigenart. Als „Neocraft“ unterscheidet es sich selbstbewusst von Kunst und Design.
- Der Zufall - die souveräne Freiheit
Der Zufall findet sich als letzter Grund in der Mikrophysik, in der Astronomie und Anthropologie, und er kann es auch in der Kunst sein.
- Die schöpferische Zerstörung
Die Innovationstheorie der schöpferischen Zerstörung, die ursprünglich nur auf die Gesellschaft gemünzt war, wurde über die Sozialwissenschaften hinaus zu einem allgemeinen Prinzip der historischen Entwicklung.
- Entgrenzung
Wie der große Lauf der Dinge, so ist auch die Geschichte der Keramik eine Geschichte der sich entfaltenden Freiheit. Die entscheidenden Innovationsmerkmale fallen unter das Schlüsselwort Entgrenzung.
- Zeitgeist
Von der Keramik wird erwartet, dass sie dem Anspruch einer Kulturnation auf sich stets erneuernde Kulturleistungen gerecht wird.
- Glasurenwissen
Das Wissen über Glasuren wird einem vertraut, wenn man den Weg verfolgt, den sie von der ersten Naturbeobachtung bis zu unserem heutigen Wissensstand zurückgelegt haben. Zwischen den historischen Begebenheiten, in denen sich die Erfahrungen ansammelten, findet man einen leichten Zugang zu den inneren Erkenntnissen, weil man sie erlebt und weil sich Zusammenhänge auftun, die das Erlebnis bereichern.
- Wissen, Gewissheit und Symbol
Die semantische Kunst kann etwas bildlich darstellen, was über das Aussprechbare hinausgeht. Symbole sind semantische Zeichen. Die Keramik entwickelt sich gegenwärtig in mancherlei Hinsicht in einer Richtung, die dem Symbolismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts entspricht. Dazu gehört nicht nur die Symbolik selbst, sondern auch das Verhältnis zur Geschichte, zur Technik und zur Imagination.
- Kunst und Design – Kultur und Zivilisation
Während im Deutschen zwischen Kultur und Zivilisation und auch zwischen Kunst und Design unterschieden wird, werden in romanischen und angelsächsischen Ländern keine solchen Unterschiede gemacht. Design gilt dort mehr für das Entwerfen und Ausdenken und Civilization für Zivilisiertheit und Wohlerzogenheit. Der weitblickende Geschichtsphilosoph Oswald Spengler, der das moderne Geschichtsbild maßgeblich mitgeformt hat, meinte hingegen, die Zivilisation sei das Spät- und Verfallsstadium der Kultur.
- Wasser – das Lebenselixier des Tones
Das Wasser, dessen Qualität uns als Trinkwasser wichtig ist, hat auch für den Ton eine große Bedeutung. In letzter Zeit ist eine neue Wasserforschung aufgekommen, die sich auf die Schneekristalle stützt und zum Teil unerhörte Zusammenhänge behauptet. Der folgende Beitrag gehört zu den Vorstudien zum Kapitel “Neo-Alchimismus” meines Buches “Die Kunst der Erde”. Darin werden auch die Ergebnisse mit dem neuen Wasser in der Keramik beschrieben, in denen sich die Wahrheit der Aussagen und ihre Anwendbarkeit auf die Keramik erweisen sollen.
- Keramik aus der Vogelperspektive
Aus der Vogelperspektive werden Zusammenhänge zwischen Technologie und Geschichte sichtbar. Dabei geht es einerseits um das Wesen des Tones, wie er sich von Natur aus zu Kunst und Gebrauch eignet, andererseits um die Verhältnisse, die seinen Verlauf in der Geschichte bestimmten. Schließlich wird sichtbar, wie das Wissen aus Erfahrung zu einem Wissen aus Forschung wurde.
- Keramik – die ganze Wahrheit
Die Bindung an ein Material könne keine Kunst sein; so lautete das Argument der Kunstakademien, um der Keramik die Kunstwürdigkeit abzusprechen. Es ist wahr: Keramik hat ihre Besonderheit in ihrer Bindung an die Natur, deren materiellen Gesetzen sie unterliegt. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit.
- Das Erlebnis in der Keramik
Wilhelm Dilthey schrieb 1905 das Buch „Das Erlebnis und die Dichtung“. Aus Erleben wird Verstehen. Auch in der Keramik. Was ist darüber zu sagen, wenn wir meinen, den Ton zu verstehen?
- Vielfalt – das Gegenwartsgefühl
Wenn wir von einer „neuen“ Keramik sprechen, so meinen wir damit ihre Mitwirkung an der freien Entfaltung einer dem Zeitgefühl entsprechenden Kultur. Im heutigen Zeitgefühl spiegelt sich der Pluralismus in Politik und Weltgeschehen. Man denkt, die eigene Produktivität sei ein souveränes Produkt der Persönlichkeit. In Wirklichkeit steht sie unter dem Diktat der Zeit.
- Keramik, Gott und die Welt
Die Globalität ist nicht damit erledigt, dass Grenzen fallen. Sie kann auch so gesehen werden, dass einem die Unendlichkeit der Welt bewusst wird. Das kann auch ein Beweggrund sein, über etwas nachzudenken, was im materiellen Wissen nicht enthalten ist.
- Mineralwelt und Metaphysik
Das Sedimentgestein Ton, das von kleinsten Mineralen gebildet wird, nimmt eine besondere Stellung in der Mineralwelt ein. Seine Bildsamkeit war seit Menschengedenken der naheliegende Grund für die Erschaffung des Lebens aus dem toten Gestein.
- Die Angewandte Kunst ... die zu denken gibt
Die Kunst, die nach der Definition ihre Aufgabe in der Anwendung an einen Gegenstand sieht, befreit sich aus dieser Begrenzung. Ihre Gebrauchsfunktion gibt sie an das Design ab und damit auch die Verantwortung dafür. Ihr Können, mit dem ihr Weg begann, wird geistiger und mündet in der freien Kunst.
- Der Weg
Der Weg ist das Leben. Das Leben des Einzelnen und das Leben der Menschheit. Der Weg des Einen hat ein Ende, der Weg der Menschheit führt fort. Dieses Fortleben braucht den Tod des Einen. Ein allumfassendes metaphysisches Gesetz regelt Endlichkeit und Unendlichkeit des Lebens und genauso des Wissens und des Könnens. Das sollte uns bewusst sein.
- Realismus des Irrealen
Begleiter des Weltschöpfers sind in den Vorstellungen alter Kulturen Geschöpfe, die hehre Eigenschaften verkörpern. Es sind dichterische Erfindungen über die Zusammenhänge der Welt.
- Woher kommt Kunst eigentlich?
Die Kunst aus dem Handwerk kommt vom Können. Die Kunst aus der Einbindung in die Kultur kommt vom instinktiven Kunstgefühl. Die Freizeitkunst ist eine neue Art von Kunst der Alltagswelt.
- Geopsyche – Die drei Seelen der Kunst in der Globalität
Wie kommt es zu den Unterschieden in der Keramik im fernen Osten, in der westlichen Welt und in Afrika? Das Umweltdenken öffnet den Blick in die Welt.
- Gottes Ton
Die alten Völker glaubten, dass der Mensch aus Ton geschaffen worden sei, denn sie sahen, dass man mit dem unbelebten Material etwas aus der belebten Natur nachbilden konnte.
- Ich kann es besser – Die kreative Unzufriedenheit
In keinem anderen Bereich von Kunst und Gestaltung gibt es mehr globale Zusammengehörigkeit als in der Keramik. Sie ist wie ein Familienunternehmen, wie eine Firma, in der jeder nicht nur seinen Job macht, sondern sich auch sorgt, dass das Ganze gut dasteht und dass es so auch in Zukunft weitergeht.
- Biokeramologie: Keramik ist Bio
Die Definition von „Bio“ entspricht vollkommen der Definition von Keramik, weil sie mit der Natur in Beziehung steht. Aber auch Tiere bauen Töpfe und Nester aus Ton. Sie könnten die Lehrmeister der Töpfer gewesen sein.
- Aufklärung
Der schöpferische Optimismus, der die Zeiten der Aufklärung erfüllte, strahlte auf alle Gebiete des Denkens, Forschens, der Produktionstechnologien und der Kunst aus und hob auch die Keramik zu neuen Höhen empor. Der Blick in die Vergangenheit steht nicht im Dienst der reinen Erkenntnis, sondern drängt uns zur Zukunft hin, in die dritte Aufklärung, in die wir bereits hineingeraten sind.
- Form follows
Die Keramik auf Burg Giebichenstein behielt ihre Eigenständigkeit als Studienfach, während sie an anderen Kunsthochschulen der Bildhauerei oder dem Industriedesign zugeordnet wurde. Wie sich zeigt, wird die Besonderheit der Keramik ihrer Eigenständigkeit gerecht.
- Aufbruch
Die Emanzipation technischer Möglichkeiten in der digitalen Revolution, die die Geschichte übersteigt, schafft eine Atmosphäre des Aufbruchs, die sich als Chance für die Keramik erweisen kann.
- Die weite Wunderwelt der Kunst
Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung im Schloss Doberlug am 19. März 2016
- Kunstbekenntnis
Das Fortschreiten im Wissen und Können drängt die Natur zurück. Die Kunst wird geistiger. Nietzsche, der es prophezeite, konnte nicht ahnen, dass sie nicht nur mit dem Wissen fortschreitend sich vergeistigt, sondern einem allumfassenden Wandel des Lebens unterliegt. Intelligente Maschinen und Netzwerke drängen auch die menschliche Natur zurück und wecken das Verlangen nach Humanität. Dieses Verlangen kann die Kunst erfüllen. Sie wird geistiger, indem sie in unaussprechbar Gefühltes hineinreicht, das mathematisch unberechenbar ist.
- Gesetze
Vergleiche in verwandten Kulturen zeigen, dass gewisse Wandlungsprozesse in der Gestaltung von Dingen sich gleichen. Die Kulturforschung bezeichnet sie als gesetzmäßig in der evolutionären Entwicklung der Kultur.
- Japan: Glauben und Keramik
Die japanische Keramik genießt die Bewunderung der Welt. Es heißt, ihre Eigenart beruhe auf der Religion. Wenn wir versuchen, diese Formel von Ursache und Wirkung zu ergründen, erfahren wir unsere eigene kulturelle Identifikation.
- Sinn und Zweck
In keinem anderen Bereich von Kunst und Gestaltung wird der Mensch über seine pure Tätigkeit hinaus zur Vertiefung seines Selbstverständnisses geführt, als in der Keramik. Fortschreitend weicht das Glücksgefühl des kreativen Einfalls den Fragen nach Sinn und Zweck.
- Schneller, weiter, höher
An der Keramik lässt sich der soziale und kulturelle Wandel in der Geschichte der Menschheit ablesen. Sie ist ein Beispiel für die Zeugungskraft der olympischen Eigenschaften in der Evolution.
- Wir in unserer Kulturgesellschaft
Kultur ist das, was die Menschen aus sich und ihrer Welt machen. Das Zeitalter, in dem jeder zeigt, was in ihm steckt, geht zu Ende. Es wird besinnlicher und fragt, wie es weitergehen soll. Wem die Zukunft der Keramik am Herzen liegt, dem wird diese Frage nicht kalt lassen.
- Kopf oder Bauch
In keinem anderen Bereich der Gestaltung findet man eine solche nationale und globale Verbundenheit der Teilnehmer wie in der Keramik. Und auch eine solche Fortbewegung vom Erleben zur Neugier und Erkenntnis, vom Überkommenen zum Neuen.
- Unser Weg
Wie alles geworden ist und wie es weitergeht, ist eine spannende Geschichte für alle, die sich für die schöpferische Vielfalt und die Zusammenhänge interessieren und die sich ein Urteil über Gegenwart und Zukunft bilden wollen.
- Licht
"Unsere Sache ist es, den Funken des Lichts festzuhalten, der aus dem Leben überall da hervorbricht, wo die Ewigkeit die Zeit berührt.“ sagte Schiller vor zweihundert Jahren. Seither haben wir unseren künstlerischen Wirkungsbereich wissenschaftlich erweitert, und trotzdem bleibt Licht ein Mysterium. Für den Künstler nicht nur voller Bewunderung, sondern auch eine Wirkkraft.
- Kunst und Religion
Wir streben nach Erkenntnis der Erschaffung der Welt und des Lebens und des gesamten historischen Gewordenseins und sind übervoll von Staunen über das, was wir aus der Menschheitsgeschichte zu wissen bekommen. Der Wandel des Wissens und Könnens reißt uns mit sich fort, auch wenn wir an seinem Zustandekommen nicht beteiligt sind.
- Interview mit Gustav Weiß
Hedwig Bollhagen Museum Velten, Internationaler Museumstag am 21. Mai 2017
- Schönheit im Gehirn
Ein neuer Wissenschaftszweig ist die Neuroästhetik. Was kann einer, der als Gestalter neue Dinge in die Welt setzt, von der Gehirnforschung erwarten?
- Brotlose Kunst
Der künstlerische Wert der Kunst ist nicht der Wert, zu dem sie verkauft werden kann, an dem Galeristen, Kunsthändler und Auktionshäuser verdienen. Der Künstler hat eine Vision. Dafür riskiert er Entbehrungen, die sein Leben ausmachen, zu dem er steht. Das zu erfüllen, ist für ihn der Wert. Die „Brotlosigkeit“ ist die Freiheit von praktischer Nützlichkeit. Wo diese aufhört, ergibt sich eine neue Nützlichkeit im Symbol-, Dekorativ- und Repräsentationsbereich.
- Keramik und Digitalität
Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen“. Der Wind der Digitalität muss die Keramik ändern, damit es weitergeht.
- Kreativer Zufall
Wie muss man sich´s vorstellen, dass es zu einer Vorstellung kommt, zu einer Idee, die man gestalten will? Was alles verdichtet sich zu einem Bild? Was ist davon von der Umwelt inspiriertes Denken und was Veranlagung?
- Die Welt der Dinge
Was wir mit unseren Händen oder mit Hilfe von Werkzeugen oder Maschinen erschaffen, sind Dinge. Sie haben ihre Geschichte, die bis in die Steinzeit zurückgeht. Wir können annehmen, dass dem Erschaffen von Dingen auch ein Bedürfnis beiwohnte, es schön, naturgetreu zu machen oder zu etwas nütze zu sein.
- Möglichkeiten
Kultur ist nur das, was sich ergibt. Ohne Zukunftsvisionen. Das wird so lange so bleiben, wie sie Privatsache ist ohne ein Bewusstsein vom Ganzen.
- Schönheit, die auch etwas bedeutet
Du bist nicht als pflanzenfressende Giraffe zur Welt gekommen, nicht als fleischfressender Löwe.Du bis ein domestizierter Allesfresser, dessen Tun als Spezialist durch Silberlinge belohnt wird. Benutze Deinen Verstand und erkenne dich selbst!
- Das interessierte Wohlgefallen
Das Wort vom interesselosen Wohlgefallen, das Kant in die Welt setzte, drückt das Unbehagen des bildenden Künstlers aus, dass seine Werke im Vorbeigehen zwar als schön empfunden werden, aber kein tieferes Interesse erregen. In den 229 Jahren, die seither vergangen sind, gab es viele Prophezeiungen für eine zunehmende Geistigkeit der Gesellschaft, und jetzt erscheint in den größten Galerien der Welt der Prototyp einer philosophischen Ästhetik. Es ist die Geistigkeit einer interessierenden Kunst.
- Unsere Welt
Unsere Welt bewegt sich fort, indem sie an Geistigkeit und Freiheit zunimmt. Damit erfüllt sich der Optimismus der Aufklärung. Aber unsere Welt ist zu kompliziert, um sich damit zufriedenzugeben.
- Himmel und Feuer
Die hohe Stufe der Sternenkenntnis der frühen Menschen hat uns schon durch Kalenderfunde und Sakralbauten in Staunen versetzt. Bisher wussten wir aber nichts über ihre Vorstellungen der Entstehung der Welt und des Lebens.
- Das Denken
„Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschbare erforscht zu haben, und das Unerforschliche ruhig zu ehren“, sagte Goethe in den Maximen und Reflexionen.